Louise Aston (1814-1871) war Schriftstellerin und lebte nach einer geschiedenen Ehe mit dem Fabrikanten Samuel Aston in Berlin. Ihr 'unsittliches Verhalten', wozu u.a. das Tragen von Männerkleidung oder das unverheirate Zusammenleben mit dem Schriftsteller Rudolph Gottschall gezählte wurde, führte zu einer Ausweisung aus Berlin. Daraufhin schrieb sie die Streitschrift »Meine Emanzipation, Verweisung und Rechtfertigung«, in der sie sich für die Gleichstellung und Selbstbestimmung der Frau aussprach. Im Revolutionsjahr 1848 schloss sie sich als freiwillige Pflegerin dem Schleswig-Holsteinischen Feldzug an und beteiligte sich während der Märzrevolution ebenso an Aufständen in Berlin. Nach erneuter Ausweisung aus den Städten Berlin und Bremen lebte sie im Russischen Kaiserreich, in Ungarn und Österreich, bis sie 1871 wieder nach Deutschland zurückkehrte und verarmt verstarb.