»Grenzen der eigenen Komfortzone« - Die Steckbriefe
Was wir voneinander wissen
Grenzgebiet: Komfortzone
Größe/Fläche: 224 Seiten
Einreisebedingungen: Leser*innen, die keine Angst vor der Angst haben, folgenreiche Fehler zu begehen
Reisewarnung: Regt zum Nachdenken über die eigenen Lebensentscheidungen an
Sehenswürdigkeiten: »Doch stattdessen erkannte ich nur den großen Zufall, der uns und dieses Bild hierhergebracht hatte – wie leicht war es doch, eine mögliche Zukunft wegen einer anderen abzubrechen und im Rückblick stattdessen, was hätte sein können, nur diese dünne, zufallsbedingte Linie zu sehen, das Geschehene, das aus der unendlichen und leeren Finsternis des Ungeschehenen aufsteigt.« (S. 24)
»Manchmal erschien es mir als zutiefst selbstsüchtig, ein Kind zu bekommen, um so zur Mutter zu werden; doch als genauso selbstsüchtig empfand ich es, ein Kind zu bekommen und ich selbst zu bleiben oder gar keins zu bekommen – doch womöglich bestand die einzig ehrliche Option darin, zu versuchen, fürsorglicher zu werden, ohne einen anderen Menschen darin zu involvieren.« (S. 185)
Durch- und Weiterreise: Ich und meine Mutter - Vivian Gornick; Film: Nicht Selten Manchmal Immer
Kulinarische Besonderheiten/Küche: Sandwiches, Trauben, Wassermelone, Mangos, Wasser, Brot, Käse, Chips
Aktivitäten: psychologische Selbstanalyse, wissenschaftliche Beobachtungen der Arbeit von Röntgen, Freud & Hunter
Bevölkerung: namenlose Ich-Erzählerin, die Mutter der Erzählerin, Großmutter »Doktor K«, Johannes (Partner der Erzählerin) und die Tochter der beiden
Waren auch schon da:
»Jessie Greengrass schickt ihre Leser*innen auf eine Reise. Eine Reise des Zweifelns, des Blinzelns, des mutigen Blickens. [...] Und das in wunderschönster Sprache.«
Julia Riedhammer, rbb Kultur, 26. Mai 2020
»Eine virtuose Mischung aus Roman und philosophisch-naturwissenschaftlichem Essay für (Zu-)Viel-Denker!« hackerpresting, 19. Juni 2020
Allein durch den Iran
Grenzgebiet: Komfortzone
Größe/Fläche: 344 Seiten
Einreisebedingungen: Für Menschen, die ihre Ängste überwinden wollen und einen Anstoß brauchen, um zu sehen, was alles möglich ist, wenn man es angeht. Oder läuft.
Reisewarnung: Kann dazu motivieren, sich für den nächsten Halb… ach was soll’s Marathon anzumelden.
Sehenswürdigkeiten: »Damals wusste ich es noch nicht, aber das Laufen sollte meine Medizin und die Basis für mein zukünftiges Leben werden.« (S. 26)
Durch- und Weiterreise: Der Aufstieg der Ultraläufer - Adharanad Finn, Kurzfilm von Paltén (Alone through Iran, nur auf Englisch) > zum Trailer)
Kulinarische Besonderheiten/Küche: »Zereshk Polo« (Reis mit getrockneten süßsauren Beeren und Hähnchenfleisch)
»Abguscht« (Schmorfleischsuppe die mit dem typischen länglichen persischen Fladenbrot gegessen wird)
»Fesundschan« (Fleisch in einer Sauce aus Granatapfelsirup, gemahlenen Walnüssen und Gewürzen)
»Kabab Koobideh« (Hackfleischspieße aus Lamm und Rind)
Aktivitäten: Laufen, laufen, laufen, essen.
Bevölkerung: Kristina Paltén, Baby Blue (der Kinderwagen, mit dem sie läuft)
Waren auch schon da:
»Ein beeindruckender Bericht über Begegnungen voller Hoffnung und Optimismus.« findosbuecher, 17.Mai 2020
»Ein Buch, das Hoffnung macht und hilft, Vorurteile abzubauen.« aktiv Laufen!, 12. Juni 2020
Nochmal Deutschboden
Grenzgebiet: Komfortzone
Größe/Fläche: 336 Seiten
Einreisebedingungen: Für alle, die gerne rumhängen, Eckensteher und Seiten-Flaneure, die gucken, was passiert, und nicht enttäuscht, vielleicht sogar erfreut sind, wenn dann scheinbar nichts geschieht. Deutschland-Interessierte, Gegenwart-Fans.
Reisewarnung: Offene Widersprüche: »Totale Arschlöcher reden geiles Zeug, geile Typen reden furchtbares Zeug« (Radioeins-Interview mit MvU, 7. Juli 2020)
Sehenswürdigkeiten: »Hier musste also - wie hieß das gleich? Ach ja - recherchiert werden.« (S.89)
Durch- und Weiterreise: Deutschboden (erster Teil) - Moritz von Uslar (Buch) und André Schäfer (Film)
Kulinarische Besonderheiten/Küche: Bier (Molle), Kümmerling, ein alkoholfreies Bier (»Mit Honig?«), Scheißdrinks im Scheißladen, Fleischgerichte mit Bratkartoffeln, Guten-Abend-Kaffee, Paprikascheiben mit Frühlingsquark, Blockys Kartoffelpüree mit Steaks, Erbsensuppe, Grüne-Bohnen-Eintopf, Bockwurst (1,15 Euro), Bulette (1,30 Euro), zwei Schnitzel mit Bratkartoffeln und Letschosoße (4,80 Euro) aus dem Schlemmereck am ehemaligen Kaiser’s Parkplatz, Bifteki, Döner, Döner-Box, Disco-Döner, Fresszeug (das süße und das salzige) aus dem Späti, Gulaschsuppe, Käffchen, Linseneintopf mit Knacker (3,30 Euro) Knüppel (helle, ohne Treibstoffe gebackenen Brötchen), Melonen (Sandkuchenmasse, ohne Füllung, mit Schokolade überzogen), Bahnschiene (ein Marzipangebäck), Frankfurter Kranz ...
Aktivitäten: Kneipenbesuche, abhängen an der Aral-Tankstelle und »dusselig labern«, Voll-Besäufnis am Vatertag (Herrentag), Bürgersprechstunde mit Katarina Barley
Bevölkerung: U.a. bekannt aus Teil 1: die Brüder Raul und Eric, Blocky, der Wirt Heiko, Speedy, Finger (»stadtbekannte, sozial auffällige Figur, die eher schlecht mit dem Alkohol zurecht kam«), der Reporter. Und: Katarina Barley
Waren auch schon da:
»Das Buch ist wahnsinnig schön geschrieben, hat eine fantastische Sprache, ganz reich, ganz brutal, ganz unmittelbar, ganz direkt, sperrig, erfinderisch.«
Jakob Augstein, ZDF Das literarische Quartett, 6. März 2020
»Eine spannende und faszinierende Reportage, die ein weitreichendes Problem im Mikrokosmos eines Havelstädtchens beleuchtet und dabei schlau und unterhaltsam ist.« papierstaupodcast, 8. März 2020
Dieses Buch wird ihr Leben retten
Grenzgebiet: Komfortzone
Größe/Fläche: 448 Seiten
Einreisebedingungen: Leser*innen, die intelligenten Trost suchen in einem hellsichtig-zeitdiagnostischen, liebenswert-freakigen Roman, verkleidet als schwarze Komödie. Ein Wolf im Schafspelz sozusagen.
Reisewarnung: Kann Sie retten - aber Vorsicht: »A.M. Homes ist eine Granate.« New York Times Book Review
Sehenswürdigkeiten: »Gefühle habe ich schon, nur keine Zeit dafür.« (S. 62)
Durch- und Weiterreise: alles von A.M. Homes
Kulinarische Besonderheiten/Küche: Keine, außer Donuts.
Aktivitäten: das Leben nach einem vermeintlichen Herzinfarkt und mit einem im Erdloch allmählich versinkenden Haus
Bevölkerung: Richard Novak, ehemaliger Aktienhändler, seine Ex-Frau, seine 17-jähriger Sohn Ben. Anhil, der sein Lebensglück in einer Donut-Bude verwirklicht.
Waren auch schon da:
»Dieses Buch könnte ein Rettungsanker für eine ganze Generation werden, wie ›Catch 22‹ oder ›Der Fänger im Roggen‹.« Stephen King
»Dieses Buch ist ein sanftes, unterhaltsames Gegengift gegen die Überspanntheiten des modernen Lebens [...]. Phantastisch, anti-amerikanisch, anti-konsumistisch, anti-individualistisch.« The Observer, 23. Juni 2020
»›Dieses Buch wird ihr Leben retten‹ ist lustig, nachdenklich, kurios und erstaunlich. Und es liest sich wie warme Butter.« kidsandcats.de, 2. Mai 2020