»Grenzen von Raum, Zeit, Alter« - Die Steckbriefe

Qube

Qube

Grenzgebiet: Raum, Zeit und Alter

Größe/Fläche: 560 Seiten

Einreisebedingungen: Leser*innen, die keine Angst vor Zukunftsvisionen/-fantasien haben und Lust haben, sich auf das Verschmelzen der Grenzen von realer und virtueller Welt einzulassen

Reisewarnung: Wirkt zwar auf den ersten Blick weit weg, ist aber näher, als wir denken. 

Sehenswürdigkeiten: »Warum brainbeamst du dich eigentlich nicht da runter, lädst dich in ein Gefäß oder Hardlight oder was auch immer und löst das Problem selbst?«
»Damit ich dort umfassend agieren könnte, müsste ich meinen gesamten Kern schicken.« (S. 400)

Durch- und Weiterreise: Hologrammatica - Tom Hillenbrand, NSA - Andreas Eschbach

Kulinarische Besonderheiten/Küche: Knödel, Braten und Speckkraut 

Aktivitäten: Quantscans (spezieller Scan des Gehirns), holographische Simulationen, Computer hacken

Bevölkerung: Calvary Doyle (Investigativjournalist), Fran Bittner (UNO-Agentin), Clifford Torus (reicher Unternehmer)

Waren auch schon da:

»Der Autor Tom Hillenbrand ist der fantastische Realist unter den deutschen Krimi-Autoren. Er verfügt über eine gleichzeitig überschäumende und geerdete Vorstellungskraft. Seine Romane ... begründen ihr eigenes Krimi-Genre, in dem die Zukunft wie eine mit Amphetaminen gedopte Gegenwart erscheint. Stanisław Lem auf Speed.«
Bernd Graff, Süddeutsche Zeitung, 15. April 2020

»Es ist beeindruckend, mit welcher Detailverliebtheit der Autor seine Szenen ausformuliert, so dass sie bildlich vorstellbar werden.« buchsichten, 11. März 2020

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Das Flimmern der Wahrheit über Wüste

Das Flimmern der Wahrheit über Wüste

Grenzgebiet: Raum, Zeit und Alter

Größe/Fläche: 608 Seiten

Einreisebedingungen: Menschen, die etwas über den größten Hochstapler der deutschen Literatur erfahren und gleichzeitig einen herrlichen Panoramablick auf die Welt um 1900 genießen möchten.

Reisewarnung: Heftige Lachanfälle und gesteigerte Vorleselust.

Sehenswürdigkeiten: »Und wenn wir auf Karls Reise eines gelernt haben, dann doch dieses: wie wenig es lohnt, sich eine herrlich geratene Überzeugung später durch Tatsachen verderben zu lassen.« (S.605)

Durch- und Weiterreise: Winnetou und ich. Mein wahres Leben - Pierre Brice

Kulinarische Besonderheiten/Küche: »Karl riss also etwas Brot ab, tunkte es in die Soße, kleckerte einen Batzen davon auf die Straße und schob sich den Bissen in den Mund. Nichts, was Karl je zuvor geschmeckt hatte, hatte ihn auf diesen Brei vorbereiten können. Er ahnte tatsächlich Bohnen, aber in einer gänzlich ungewohnten, säuerlichen Schärfe, die dazu an vergorene Spekulatius gemahnte. Drei weitere Happen probierte er, dann wurde es ihm unmöglich, noch mehr davon zu essen.« (S. 82)

Aktivitäten: Raufereien, Brechdurchfall, echte Abenteuer! 

Bevölkerung: Karl, seine Ehefrau Emma, seine Affäre Klara, die eine Affäre mit seiner Frau hat. 

Waren auch schon da:

»Ein intelligenter, gut recherchierter, psychologisch einfühlsamer, [...] immer wieder komödiantische Funken schlagender Unterhaltungsroman, seinem Vorbild gemäß durchaus mit Pageturnerqualitäten.«
Frank Schäfer, taz, 22. Dezember 2018

»Ein großartiges Debüt [erstaunlich], wie viel Tiefe in der Figur des Karl May steckt und wieviel Komik Philipp Schwenke in seine Geschichte bringt, ohne sich auch nur eine Sekunde lustig zu machen.«
Mona Ameziane, WDR 5 Bücher, 11. Januar 2019

»Eine Abenteuergeschichte voller Witz und Übermut, rasant und pointiert erzählt« Alexander Košenina, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. Januar 2019

 »Eine hochkomische, psychologisch einfühlsame und rasant erzählte Abenteuergeschichte mit einem berühmten (Anti-)Helden, den man trotz seiner Geltungssucht irgendwie ins Herz schließen muss.«   autorenbuchhandlungberlin, 31. März 2020

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Mädelsabend

Mädelsabend

Grenzgebiet: Raum, Zeit und Alter

Größe/Fläche: 384 Seiten

Einreisebedingungen: Warum soll ein Buch nur zu einem Zeitpunkt spielen, wenn es auch mehrere Jahrzehnte durchleben kann?

Reisewarnung: Es wird etwas weh tun, die ans Herz gewachsenen Figuren nach der Lektüre loszulassen - aber ein wohliges und seliges Gefühl wird bleiben.

Sehenswürdigkeiten: 

»Kämpfe nicht gegen Dich selbst, sondern richte Dich in dem Leben ein, das Dich froh macht. Du hast nur dieses eine. Oder, wie Ottilie immer sagt: Das Leben ist keine Generalprobe.« (S. 365)

»Die jungen Leute glaubten heutzutage, dass ihnen zu jeder Zeit alles zustünde, sie kannten kein alles zu seiner Zeit mehr.« (S. 372)

Durch- und Weiterreise: Mariana Leky - Was man von hier aus sehen kann, Ildikó von Kürthy - Es wird Zeit 

Kulinarische Besonderheiten/Küche: verschiedene Sorten Kuchen (aber am liebsten Apfel), Pfannkuchen, Sekt

Aktivitäten: sich streiten, im Chor singen, Spaziergänge

Bevölkerung: Ruth und Sara (und noch einige andere Familienmitglieder, Freunde und Bekannte)

Waren auch schon da:

»Ein unterhaltsamer Appell, sowohl an Frauen als auch an Männer, ihre Selbstverwirklichungswünsche keinen gesellschaftlichen Normen zu unterwerfen«
Jutta Langhoff, Rheinische Post, 16. Januar 2019

»Die Autorin stellt hier sehr gut die Unterschiede zwischen Ruth und Sara dar, so dass deutlich wird, wie viel einfacher es Frauen heutzutage im Vergleich zu früher in vielen Bereichen haben. Dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen, denn ›Mädelsabend‹ ist somit nicht nur eine Familiengeschichte, sondern stellt auch gut Teile der gesellschaftlichen Entwicklung der letzten Jahrzehnte dar.« literameer, 12. April 2019

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Fräulein Nettes kurzer Sommer

Fräulein Nettes kurzer Sommer

Grenzgebiet: Raum, Zeit, Alter

Größe/Fläche: 593 Seiten

Einreisebedingungen: Leser*innen, die an einer jungen störrischen Dichterin mit spitzer Zunge Gefallen finden und die einer Sommeraffäre im Jahr 1820 beiwohnen wollen.  

Reisewarnung: Mansplaining mediokrer misogyner Männer; eine Liebeskatastrophe im Bökendorfer Romantiker-/Dichterkreis mit familiärem Flächenbrand; biedermeierlicher Neid und Missgunst gegenüber einer jungen hochbegabten Frau; scharfer Witz/ein Humor, der beim Lesen im Hals stecken bleibt.   

Sehenswürdigkeiten: »Die Grimms leiden nie. Jedenfalls nicht Jacob und Wilhelm. Nicht, so lange sie in ihren muffigen Manuskripten herumblättern und Staubwolken auslösen dürfen. Die sind selber wie die Zwerge in ihren Märchen. Wenn bei denen ein schönes Schneewittchen vor der Tür steht, dann ist das Einzige, was ihnen dazu ein fällt« – er blies die Backen auf und imitierte Wilhelm Grimms Stimme beim Märchen erzählen –: »Bist du bereit, unseren Haushalt zu führen, uns die Sachen zu waschen und für uns zu kochen, dann komm nur herein.« (S. 16) 

Durch- und Weiterreise: alles von Annette von Droste-Hülshoff, »Die Vermessung der Welt« - Daniel Kehlmann, »Die Gleichung des Lebens« - Norman Ohler 

Kulinarische Besonderheiten/Küche: u.a. Ochsenbraten, Rotwein, Glühwein, Bischof (ein Punsch), Capchello, Apfeltorte

Aktivitäten: Kutsche fahren, Steine sammeln (statt sticken), Gefühlsverwirrungen plus »Männerangelegenheiten« wie Pfeife rauchen, Mineralogie, Geschichte, Literatur, Politik.   

Bevölkerung: Annette von Droste-Hülshoff, Heinrich Straube und August von Arnswaldt (Verehrer des Freifräuleins Nette), August von Haxthausen (ihr Onkel) und u.a. Jakob und Wilhelm (»die Brüder«) Grimm, Hoffmann von Fallersleben, der Dichter Kotzebue, sein Mörder Karl Ludwig Sand, Carl Friedrich Gauß, Clemens Brentano, der junge Heinrich Heine. 

Waren auch schon da:

»Karen Duve gelingt das Kunststück, ein hinreißend kurzweiliges Bild vom nur scheinbar betulichen Biedermeier zu zeichnen. In seinem Zentrum ein hochbegabter Irrwisch, der mit Hass und Tücke in die Knie gezwungen wird, sich aber nicht brechen lässt: Annette von Droste-Hülshoff, plötzlich quicklebendig.« Frauke Meyer-Gosau, Süddeutsche Zeitung

»Der Roman hat Kopf, Herz und Witz: Ein widerspenstiges, nerviges Freifräulein, das genug hat von Geduld und anmutiger Einfachheit, bahnt sich mit spitzer Zunge, Feder und Hammer einen Weg ins Freie.« Martin Halter, Berliner Zeitung

»›Annette von Droste-Hülshoff war eine Nervensäge.‹ Der erste Satz dieses Buches ist super – und die folgenden 592 Seiten sind es auch.« diebuchbloggerin 8. November 2018





 

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Frau Einstein

Frau Einstein

Größe/Fläche: 357 Seiten 

Einreisebedingungen: Für Leser*innen emanzipatorischer Literatur, für an Biografien und historischen Begebenheiten interessierte Leser*innen.  

Reisewarnung: Enthält Spuren von Physik, Mathematik, Relativitätstheorie, Quantentheorie und Newtonsche Gesetze. Erzählt die wahre Geschichte der Mileva Marić, eine der ersten Studentinnen am Polytechnikum in Zürich um 1900, eine hochintelligente Frau, deren Licht im überlebensgroßen Schatten von Albert Einstein unsichtbar wurde.      

Sehenswürdigkeiten: »Der ganzen Welt gegenüber so zu tun, als stammte die Relativitätstheorie von ihm, war eine Sache – aber sich sogar mir gegenüber als ihr Urheber darzustellen, eine ganz andere.« (S. 295)

Durch- und Weiterreise:  Madame Picasso, Anne Girard; Die Frauen der Genies - Friedrich Weissensteiner, Die Unerwünschte - Elisabeth Plessen

Kulinarische Besonderheiten/Küche:  allerlei Züricher Köstlichkeiten, viel Kaffee, heiße Schokolade aus Patisserien z.B. der Conditorei Schober und z.B. Sardegnatorte, Linzer Torte, Zitronencremetorte.

Aktivitäten: den lustig zerzausten Nobelpreisträger hassen lernen   

Bevölkerung: Mileva Marić, Alberte Einstein 

Waren auch schon da:

»Marie Benedict beweist ein feines Gespür für die Verwerfungen, die Höhe-und Tiefpunkte in einer Beziehung [...] Lesetipp« Monika Melchert, Sächsische Zeitung. 2. Juni 2018

»Marie Benedict lässt kein gutes Haar an dem brillanten Wuschelkopf. Und alles – somit auch der Weg zur Relativitätstheorie – ist relativ...Der Roman macht aber auch Mut, denn das dicke Ende kommt noch. Und zwar dieses Mal nicht für Mileva Marić.« klappentextmag, 07.05.2020