Be lügt immer. Be ist ein Miststück, findet Augusta, die Erzählerin in Elke Naters’ zweitem Roman Lügen . Aber weil Be gleichzeitig ihre beste Freundin ist, und eine treue noch dazu, sieht sie ihr das nach.
Be hat einen Mann, den besten, findet Augusta, die keinen hat, aber Be behandelt ihn schlecht und verläßt ihn, weil sie das einfache Glück nicht erträgt. Be hat schöne lange schwarze Haare, die sie abschneidet und blond färbt, um anschließend mit einer dunkelhaarigen Langhaarperücke herumzulaufen. Das sei subversiv, und jede Frau sollte einmal im Leben blond sein, sagt sie. Be nimmt nicht anderes wahr als sich selbst und natürlich Männer.
Dann verliebt sich Be in eine Frau. Augusta stellt fest, »daß Be sich kein Stück verändert hat. Daß sie noch immer das gleiche Miststück ist, das sie schon immer war. Daß Be sich nie verändern wird, egal, was passiert. Ob sie es mit Männern oder Frauen, Hühnern oder Pferden treibt, völlig egal.« Augusta wird in den Strudel der Ereignisse hineingezogen, so wenig sie das will, und muß dabei feststellen, daß sie sich verliebt hat.
Was Der Spiegel über Elke Naters’ Debütroman schrieb - »bösartig zart, wunderbar eigen und unprätentiös« - gilt auch für den neuen Roman, in dem sie den genau und sehr komisch beobachteten alltäglichen Freuden und Leiden des Lebens wieder ganz neue Seiten abgewonnen hat.