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»Der undogmatische Hund« – Christina Schenk, Dennis Scheck und Stubbs im Interview

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»Wie jeder echte Beruf eben kein Job ist, ist auch ein Hund keine Option unter vielen, sondern eine Berufung. Die Frage lautet also nicht: Melde ich mich zur Laufgruppe an, werde ich Mitglied in einem Fitnesscenter oder besorge ich mir einen Labrador? Ein Hund ist nicht Teil des Fun-Angebots unserer Freizeitgesellschaft, ein Hund ist eine Aufgabe, ein Schicksal.«

Höchst amüsant und originell erzählen Christina Schenk und Denis Scheck von einer unerhörten Liebesgeschichte: Als der niedliche Jack Russell-Terrier Stubbs bei dem Paar einzieht, stellt er nicht nur ihren Alltag auf den Kopf. Sondern auch ihre Sicht auf die Literatur und das Leben. »Der undogmatische Hund« ist ein humorvoller persönlicher Bericht und eine Kulturgeschichte des Hundes zugleich. Selten wurde Weltliteratur so vergnüglich erzählt.

Seit Donnerstag ist »Der undogmatische Hund« auf Platz 22 der SPIEGEL-Bestsellerliste (Hardcover Sachbuch) gestiegen. – Herzlichen Glückwunsch an Autorin, Autor und Hund!

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© Torben Kuhlmann

Schon lange bevor Stubbs dann endlich in Ihr Leben trat, wussten Sie ja, dass Sie sich beide einen Hund wünschen.

Was war ein Aspekt des Lebens mit Hund, den Sie sich beim besten Willen nicht so vorgestellt hätten?

»Wir hätten nicht gedacht, dass uns das Zusammenleben mit Stubbs einmal zu Passfälschern machen würde. Abgesehen davon, hat Stubbs unser Verhältnis zur Natur ebenso radikal verändert wie unsere Sicht auf das, was uns als Menschen ausmacht.«

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© Torben Kuhlmann

Gibt es eigentlich genug Hunde in der Weltliteratur?

Welche literarischen Werke würden von der Anwesenheit von Hunden im Text Ihrer Meinung nach ungemein profitieren?

»Gute Frage! Wäre Hamlet anders ausgegangen, wenn ihn ein Labrador daran erinnert hätte, worum es eigentlich geht im Leben? Hätte Anna Karenina Trost bei einem philosophischen Beagle gefunden? Und ist die Geschichte von dem Neufundländer Rollo und Effi Briest bei Fontane wirklich auserzählt? Darüber müssen wir noch ein Weilchen nachdenken.«

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© Torben Kuhlmann

Was ist an einem Tag mit Stubbs oft das Beste – und was das Anstrengendste?

»Das Beste: Die abendliche Schlussrunde, wenn man die Geschehnisse des Tages noch einmal Revue passieren lassen kann. Das Anstrengendste: die morgendliche Joggingrunde durch den Wald, wenn Stubbs quietschfidel so gar kein Verständnis dafür hat, wenn man abends versumpft ist …«

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© Torben Kuhlmann

Stubbs, Deine Meinung zu verschiedenen Schriftstellern, unter anderem Thomas Mann und Stephen King, erläuterst Du ausführlich und sehr vergnüglich.

Aber hast Du auch ein richtiges Lieblingsbuch?

»Hömma, dat will ich meinen! Paul Auster klärt in Timbuktu den Zusammenhang zwischen Dog und God. Ich sachet ja echt nich gerne, aber irngswann müssen ja alle mal den Griffel weglegen. Es kommt der Tag, da führt unser letzter Weg über die Wupper. Da kannze nix gegen tun. Scheißspiel. Timbuktu ist ein Buch über den Tod. Wer will oder muss, kann daraus sterben lernen.«

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