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Drei Fragen an Frank Schätzing zu »HELDEN«

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© Frank Schätzing x Midjourney

25 Jahre mussten wir auf ein neues Abenteuer von Jacop dem Fuchs warten. 
Was hat jetzt dafür den Anstoß gegeben?

Die Helden-Idee kam einfach so angeflogen, als ich über einen neuen Science-Fiction-Stoff nachdachte. Historische und utopische Romane sind ja verwandte Genres, hier fabuliert man, wie es vielleicht war, dort, wie es werden könnte. Witzigerweise passte meine SciFi-Prämisse perfekt ins 13. Jahrhundert. Hinzu kam, dass ich in Tod und Teufel eine bestimmte Information unterschlagen hatte. Aus dieser Leerstelle entstand ein ganzes erzählerisches Universum. Urknall-Dynamik, gewissermaßen.

Sie haben einen prallen historischen Roman geschrieben, dessen Geschichte uns quer durch Europa führt. Wohin verschlägt es Jacop genau und warum haben Sie sich für diese Schauplätze entschieden?

Er geht nach Paris, London, Brügge – ich wollte etwas wirklich Neues erzählen. Helden ist entsprechend eigenständig, man muss den Vorgänger nicht kennen, wenngleich ich empfehle, sich das Vergnügen beider Bände zu gönnen! Kurz gesagt, handelt Tod und Teufel von der Stadt, Helden von der Welt des 13. Jahrhunderts – eine irre spannende Zeit voller Parallelen zu heute, mal vertraut, dann wieder fremd und geheimnisvoll. Globaler Handel, Kapitalismus, freies Denken, Populismus, alles nimmt hier seinen Anfang.

Was verbirgt sich hinter dem Titel “Helden”? Wer genau sind die Helden in ihrem Buch und durch welche Taten werden sie zu Helden?

Das muss jeder für sich selbst beantworten. Darin liegt ja der Reiz. Der Titel ist doppelbödig. Schauen Sie nach USA. Für die einen ist Trump ein Held, für die anderen ein amoralischer Idiot. Wer im Buch ist also heldenhaft? Alle sehen sich vor neue Herausforderungen gestellt, in einer Epoche rapiden Wandels. Wie reagieren Menschen auf Wandel – heute, damals? Bringt Veränderung unser Bestes oder Schlechtestes zum Vorschein? In Helden wird jeder seine ganz persönlichen Heroes finden – nur Jacop werden alle lieben!

 

Alle Illustrationen: (c) Frank Schätzing x Midjourney

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Paul Schmitz
© Paul Schmitz
Frank Schätzing

Frank Schätzing , geboren 1957 in Köln, veröffentlichte 1995 den historischen Roman »Tod und Teufel«, der zunächst regional, später bundesweit zum Bestseller avancierte. Nach zwei weiteren Romanen, einem Band mit Erzählungen sowie dem Thriller »Lautlos« erschien im Frühjahr 2004 »Der Schwarm«, der seit Erscheinen eine Gesamtauflage von 4,5 Millionen Exemplaren erreicht hat und weltweit in 27 Sprachen übersetzt wurde. Es folgten die Bestseller »Limit« (2009), »Breaking News« (2014) und »Die Tyrannei des Schmetterlings« (2018). Auch als Sachbuchautor hat sich Schätzing einen Namen gemacht. 2006 zeichnete Bild der Wissenschaft seine Evolutionsgeschichte »Nachrichten aus einem unbekannten Universum« als bestes Wissenschaftsbuch aus. 2021 gelang ihm mit »Was, wenn wir einfach die Welt retten?« erneut der Sprung in die Sachbuch-Bestsellerliste. 2024 erscheint sein neuer Roman »Helden«, mit dem er den Weltbestseller  »Tod und Teufel« kongenial fortsetzt. Frank Schätzing lebt und arbeitet in Köln.
Auszeichnungen
2002 KölnLiteraturPreis
2004 Corine in der Sparte Belletristik
2005 Kurd-Laßwitz-Preis für Der Schwarm als bester Science-Fiction-Roman des Jahres
Deutscher Science Fiction Preis für Der Schwarm
Goldene Feder für Der Schwarm
Deutscher Krimi Preis für Der Schwarm
2006 Dr. Kurt Neven DuMont Medaille der Westdeutschen Akademie für Kommunikation
2007 »Stein im Brett« Preis des Berufsverbandes Deutscher Geowissenschaftler e.V. (BDG)
Premio Bancarella
2009 Elisabeth-Mann-Borgese-Meerespreis
2011 Deutscher Meerespreis
2021 Bayerischer Buchpreis: Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten

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