Martin Breitfeld über den neuen Krimi »Tode, die wir sterben«
Liebe Krimi-Spezialistinnen und -Spezialisten,
„Bandenkriminalität statt Bullerbü“ – so berichtete das ZDF vor Kurzem über das schwedische Malmö. Seit Jahren gibt es immer mehr Diebstähle, Gewaltverbrechen, Morde in schwedischen Großstädten, vor allem in den Vorstädten, in den auch Migranten leben. Diese Situation, die hochpolitisch und emotional diskutiert wird, ist die Folie für die Geschichte von „Tode, die wir sterben“.
Das schwedisch-deutsche Autorenpaar Kerstin Danielsson und Roman Voosen lebt seit vielen Jahren im småländischen Växjö. Malmö kennen sie von vielen Aufenthalten und Besuchen. Die Hafenstadt haben sie als Schauplatz für ihre neue Reihe ausgesucht, weil die Veränderungen, die die schwedische Gesellschaft kennzeichnen, dort besonders gut zu erkennen sind.
Getragen werden die Romane von zwei starken, psychologisch fein gezeichneten ungewöhnlichen Ermittlerfiguren: Svea Karhuu wurde als Baby adoptiert; ihre Wurzeln liegen im Nahen Osten, aufgewachsen ist sie im hohen Norden Schwedens. Sie beginnt ihre Laufbahn in Stockholm, wo sie versucht, einen Platz im Leben zu finden – und in Schwedens weißer Gesellschaft. Von dort wird sie nach Malmö geschickt. Ihr Ermittlungspartner dort ist fast zwanzig Jahre älter und kehrt gerade in den Dienst zurück. Jon Nordh ist Vater zweier kleiner Kinder und seit Kurzem Witwer. Seine Frau hatte einen Autounfall; in dem Wagen saß aus ungeklärten Gründen sein langjähriger Kollege, der auch sein bester Freund war.
Ich finde, dass es Kerstin Danielsson und Roman Voosen hervorragend gelungen ist, die Traditionen des gesellschaftskritischen schwedischen Kriminalromans in die Gegenwart zu führen. „Tode, die wir sterben“ erzählt auf eine zeitgemäße Weise eine spannende Geschichte über eine Gesellschaft, die ihre Bindungskräfte verliert, über weltpolitische Krisen und wie sie sich in Westeuropa widerspiegeln, über Identität, Macht und Kapitalismus – und über den schmerzlichen Abschied von Illusionen.
Im Verlag sind wir alle begeistert von diesem Auftakt – und wir würden uns sehr freuen, wenn Sie Lust hätten, Svea Karhuu und Jon Nordh bei ihren Ermittlungen in Malmö zu begleiten.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Breitfeld
Programmleitung Sachbuch
Tode, die wir sterben
Tode, die wir sterben
Lust auf mehr Spannung?
Mit unserem Krimi-Newsletter informieren wir Sie über aktuelle Krimi-Neuerscheinungen und versorgen Sie mit zusätzlichen Informationen zu Schauplätzen, zu den Autorinnen und Autoren sowie mit Interviews und Gewinnspielen.
> Hier zum Krimi-Newsletter anmelden